In Vientiane angekommen und eine Runde Sonnenbaden später machten wir uns abends auf den Weg zum Nachtmarkt. Eine der berühmten Sehenswürdigkeiten hier. Für uns war es wie ein Christkindlmarkt, nur auf Laotisch und schon kam ein wenig Weihnachtsstimmung auf. Verrückte Klamotten, die bei uns wahrscheinlich nur zum Fasching getragen werden, wechselten sich mit Fahrgeschäften und Krimskrams-Ständen ab. Wir hatten die Idee, zu einem Streetfood-Stand zu gehen. Mit Händen und Füßen (Wort des Tages) versuchten wir uns verständlich zu machen. Wir dachten zumindest, dass wir uns verstanden. Nudeln mit Huhn wäre unser Wunsch gewesen. Was dann kam, konnte keiner vorhersehen. Schnell standen zwei volle Teller vor uns und die Besitzerin des Standes lachte dabei laut und schrie etwas zu ihren Kolleginnen. Optisch und auch geruchstechnisch kamen wir schnell an unsere Grenzen. Hühnerfüße in unseren Nudeln? Igitt. Schnell war klar, warum alle lachten. Und uns war klar, warum dieses Essen so unglaublich nach Hühnerstall roch. Flo war sogar mutig und biss vom zähen Hühnerfuß herunter. Seine grüne Gesichtsfarbe verriet mir genug, um nicht den selben Fehler zu machen. Er zog es durch und konnte dieses Trauma erst nach einem Gin Tonic überwinden. Ein Bier später und ein neuer Anlauf in einem anderen Restaurant konnte nur wenige Prozente von unserem erlebten Ekel wiedergutmachen. Bis zum nächsten Morgen war das Thema Hühnerfüße noch sehr präsent. Dieses negative Geschmackserlebnis toppte für mich sicherlich die Erfahrung mit dem Essen des Grönlandhais „Haukartl“ in Island, der nach Urin schmeckte, um es deutlich zu machen, wie schlimm es war.
Mit einem flauen Magen am Morgen und Pancakes zum Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Sightseeing in Vientiane. Wir haben nur einen Tag dafür geplant und rückblickend kann gesagt werden, dass dies definitiv ausreichend ist. Wir mieteten uns einen Roller, da hier die Preise für ein Tucktuck deutlich zu hoch waren. So flitzen wir durch die Stadt und sahen an diesem Tag ziemlich viel. Zuerst ging es zum Pha That Luang und zum Tempel Wat That Luang North und Wat That Luang Tai. Wunderschöne Gebäude aus Gold und Unmengen an Buddhastatuen sahen wir. Mönche, die umhergingen und die Sonne, die alles zum funkeln brachte. Was für eine tolle Atmosphäre. Wir beschlossen, mit dem Roller außerhalb der Stadt zu fahren und uns den Buddha-Park anzusehen. Ohne Erwartungen ging es eine halbe Stunde dorthin und wir waren beide begeistert von diesem Ort. Eine kleine Anlage mit wunderschönen Steinfiguren, die von einem schönen Garten umgeben waren. Lediglich die Hitze machte uns sehr zu schaffen, sodass dieser Besuch nicht so lange ausfiel. So ging es für uns blödelnd und mit unseren geliebten Fahrtwind zum Mittagessen zurück in die Stadt. Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zum Geldwechsel und hatten so manche komische Begegnungen mit den Leuten vom Schwarzmarkt. Diese konnten wir mit dem Roller jedoch schnell hinter uns lassen. Mit einem riesigen Sonnenbrand geht es für uns morgen mit dem Bus 15 Stunden lang zu den 4000 Inseln im Mekongdelta. Hier wartet eine Unterkunft in einem Dorf auf uns. Außerdem eine Hängematte und ein Ort ohne Internet. Wir freuen uns auf die letzten ruhigen Tage in Laos.
Hier gibts die Bilder zur Geschichte
Interessante Fakten
- Vientiane ist die Hauptstadt von Laos und umfasst ca. 800.000 Einwohner.
- Eine der Hauptattraktionen, das Pha That Luang, ist NICHT zur Gänze mit Gold überzogen, lediglich die Spitzen!
- Wir empfanden die Hitze hier um einiges „extremer“. Wir können Ausflüge am Vormittag empfehlen.
- Das Mieten eines Rollers ist wesentlich günstiger als mit dem Tucktuck die Stadt zu erkunden!
- Hühnerfüße sind wesentlich teurer als Hühnerfleisch und gelten hier als Spezialität. Schlangen, Käfer, Maden und co. stehen hier ebenso auf dem Speiseplan und lassen sich auf Märkten finden.
Im Rucksack sollte immer eine lange Hose oder ein Tuch für den Besuch der Tempel mit dabei sein.
Unterschätze die Sonne hier nicht, eine Kopfbedeckung ist sinnvoll.
Weiterfahrten nach Kambodscha oder zu den 4000 Seen können oftmals von den Unterkünften organisiert werden, kostet meist einen kleine Aufschlag mehr, sind jedoch in der Regel gut organisiert.
Für die Grenzüberschreitung nach Kambodscha werden Dollar benötigt. Wir konnten diese bereits in der thailändischen Bank in Vientiane wechseln. Laotisches Geld darf nicht aus dem Land ausgeführt werden.
Empfehlung
Il Tabolo- Italienischer Pizzatraum für wenig Geld.