Am frühen Morgen startete die Fahrt nach Vang Vieng. Nach einer kurzen Tucktuckfahrt ging es dann schon zu unserem Minivan. Zehn Stunden dauerte unsere Fahrt nach Vang Vieng. Diese Fahrt wurde zur ultimativen Challenge. Die Straßenverhältnisse stellten sich als besonders schwierig heraus. Und schnell verstanden wir, warum es an den Sitzen vor uns Henkel zum festhalten gab. Die ganze Straße bestand nur aus riesigen und extrem tiefen Schlaglöchern und steilen Kurven. Über etliche Passstraßen mussten wir. Das Auto hörte sich definitiv so an, als ob es an seine Grenzen käme. Zwischendurch lagen Felsbrocken auf der Straße. Und uns kamen Autos knapp entgegen, sodass man sich die Hände besser vors Gesicht halten sollte. Gekrönt wurde diese Fahrt mit sehr lauter laotischer Musik (Songempfehlung: LONG STUDIO) und einem Roller, welcher der Beifahrer von Flo war. Der Lenker knockte Flo fast mehrmals aus. Unser Gepäck wurde oben auf den Wagen geschnallt und wir hofften, dass alles heil ankommt. Sehnsüchtig erwartete ich die Mittagspause. Ich bestellte auch etwas, bekam es aber nie. So wurden die restlichen fünf Stunden noch anstrengender als zuvor und eine Packung Chips wurde mein Mittagessen. Hungrig und müde versuchten wir positiv zu bleiben. Dem kleinen Kind in unserem Van fiel dies leichter, da die Fahrt für sie wie eine Achterbahnfahrt war. Wir mussten uns bemühen, ein Lächeln herauszubekommen. Groß wurde dieses jedoch, als wir pünktlich in Vang Vieng ankamen. Unsere Unterkunft war eine kleine Bambushütte und fix und fertig endete dieser Tag nach einem entspannten Abendessen. Am nächsten Tag beschlossen wir, es langsam angehen zu lassen und sahen uns die Stadt an. Wir fanden den wahrscheinlich besten Essensstand in Vang Vieng. Wir aßen einen Burger und einen laotischen Pancake, der mit Banane befüllt war und mit Schokolade, Kokos und Zucker bestrichen wurde. Dazu gabs einen Bananenmilchshake mit extra Schoko. Wir waren im absoluten Himmel. Sodass für uns klar war, dass wir nochmals hin müssen. Vorbei an einer Brücke, die nur aus Holz bestand und von der sogar die Besitzerin der Unterkunft sagte sie sei gruselig, ließen wir den Tag ohne Programm ausklingen.
Der Tag zwei in Vang Vieng startete aktiver. Schon um 7 Uhr morgens ging es mit dem Roller zu den Blue Lagoons, alle drei sahen wir uns an diesem Tag an und die dritte war unserer Meinung nach die schönste. Mit kurzen Badestopps fiel uns dann auch das Wandern bei dieser Hitze leichter. In der Blue Lagoon eins probierten wir Turmspringen aus, in der zweiten Ziplining und Volleyball. Zwischendurch ging es zum Aussichtspunkt namens Nam Xay. Dieser zahlte sich aufgrund der wunderschönen Aussicht aus, jedoch mussten wir diese mit einigen Touristen teilen. Bei der dritten Lagune gab es eine Höhlenwanderung. Über einen Aussichtspunkt hin gekraxelt, sahen wir den extrem kleinen Eingang, der mir definitiv nicht geheuer war. Er war so eng, dass der Rucksack sogar draußen bleiben musste. Ich beschloss generell draußen zu bleiben und Flo ging mit einem aufgegabelten bayrischen Landsmann hinein. Ich wartete und wartete und schlussendlich kamen die beiden völlig fertig und schweiß überströmt von oben bis unten zurück. Flo’s weißes T-Shirt war mittlerweile braun und er sah aus, als ob er gerade von einem Survivalkurs gekommen wäre. „Was ist denn mit euch passiert?“, fragte ich die Zwei. Sie erklärten mir, dass es komplett krass war und sie zwar hineingefunden hatten, jedoch nicht mehr heraus. Nur durch mehrere Anläufe kamen sie schlussendlich aus der Höhle. An Flo seiner Bekleidung sah man deutlich, was sie mitgemacht hatten. Aufgeschürfte Beine und eine Wunde an der Hand, halleluja, dass nicht mehr passiert ist. Nach einer kurzen medizinischen Versorgung machten wir uns dann wieder mit dem Roller über Stock und Stein auf den Weg zu unserer letzten Station. Einen weiteren Aussichtspunkt namens Silvercliff packten wir an. Dieser kurze Anstieg war wieder sehr schweißtreibend bei über 30 Grad. Oben waren wir alleine und hatten wieder ein laotisches „Gipfelkreuz“, und zwar ein altes Motorrad. Wir beschlossen, dass es heute erst einmal reichte und machten uns auf den Weg nach Hause. Natürlich ging es wieder zu unserem liebsten Streetfoodstand zum Burger und laotischen Pancake. Tag drei war sehr unspektakulär. Mit dem Zug machten wir uns eine Stunde auf den Weg zur Hauptstadt Vientiane. Diesmal mit ein bisschen mehr Komfort als bei der Anreise nach Vang Vieng.
Hier gibts die Bilder zur Geschichte
Interessante Fakten
- Der Vang Vieng Loop mit dem Roller kann in ein bis zwei Tagen erkundet werden.
- Wir sahen viele Touristen dort. Stelle dich darauf ein NICHT alleine zu sein.
- Wanderungen zum Sonnenaufgang bzw. am Nachmittag können empfohlen werden, wir hatten so Glück auch Plätze für uns zu haben.
- Die Blue Lagoon 3 fanden wir persönlich am schönsten. Dort kannst du auch den oben beschriebenen Ausflug in die abenteuerliche Cave in Angriff nehmen.
- Wir fanden Vang Vieng sehr touristisch. Eine Unterkunft außerhalb kann empfohlen werden!
- Essen war vor allem an den kleinen Essenstände extrem gut, mit Restaurants machten wir oft schlechte Erfahrungen.
Rollervermietungen vergleichen lohnt sich. Unsere Unterkunft organisierte uns unseren, sodass dieser vor unserer Hütte gleich am Morgen stand.
Du solltest am Morgen die typischen laotischen Sandwiches (Khao jee pate) ausprobieren, Auch die als Pancakes oben beschriebene süße Speise (Lotee Pancakes) ist ein absolutes MUSS in Laos.