Finsteres Loch und Plantschen in der riesigen Badewanne

Mit dem Bus ging es quer durch Malaysia. Palmen so weit man blicken kann und dann waren wir nach 12 Stunden endlich am Fährhafen angekommen. Mit einem kleinen Boot ging es ziemlich holprig für eine Stunde nach Perhentian. Leider mussten wir, um Geld zu sparen, in einem eher einfachen Hotels übernachten. Hier fehlte deutlich der Wohlfühlfaktor. Dunkle Möbel, finstere Zimmer, schlechtes Essen und Kakerlaken waren einige der Dinge, die nicht ganz unseren Vorstellungen von einem Inselparadies entsprachen. Besonders auf die Palme brachte mich das dortige Personal, das mehr in die Luft starrte und neben dem Frühstücksbuffet wortwörtlich in der Nase bohrte, als sich um die Gäste zu kümmern. Meine Geduld diesbezüglich verlor ich die letzten Monate, leider!

Gut, dass wir die meiste Zeit im Wasser verbrachten. Das im Hotel ansässige Tauchcenter war extrem praktisch. Wir gingen aus unserem Zimmer hinaus, drehten uns gefühlt einmal um und waren schon mit der Taucherausrüstung und dem Sauerstofftank bestückt. Einen kurzen Fußmarsch und eine Fahrt mit dem Boot und schon waren wir bei den Tauchspots. Perfekter geht es nicht. Völlig verrückt waren hier die Wassertemperaturen. Waren wir einerseits extrem happy, ohne Neoprenanzug tauchen zu können, war der Grund hierfür auf der anderen Seite sehr traurig. Denn Grund für das 32 Grad warme Wasser ist der Klimawandel. Unter Wasser fühlte es sich an wie in einer Badewanne. Frieren war hier ein Fremdwort. Das Wasser war leuchtend blau und unter Wasser vergaß man schon fast dass man tauchte, so klar war die Sicht. Aber natürlich war das Resultat der Erwärmung tote Korallen und wenig Fische. Es ließ sich nur erahnen, wie schön es hier vor Jahren gewesen sein musste, sehr schade! Auf einigen Fleckchen sahen wir jedoch wunderschöne intakte Korallen und Tierwelt. Etliche Fischarten, die wunderschönen blau gepunkteten Rochen und die riesigen Humphead Wrassen waren einige der Highlights bei den Rifftauchgängen.

Sightseeing unter Wasser

Besonders waren die Ausflüge zu dem auf 18 m gelegenen Schiffswrack. Bei dem Abtauchen hielten wir uns an einem, bereits mit Algen bewachsenen, Seil fest. Die Strömung war mäßig und die Sicht am ersten Tag sehr gut. Nach nicht einmal fünf Minuten sah ich, was uns erwartete. Das Schiff lag in einer schrägen Lage am Meeresboden. Algen und Korallen wuchsen auf der Oberfläche des ehemaligen Frachters und tausende Fische, die uns zuvor so gefehlt hatten, versammelten sich um das Wrack. Das Boot war also mittlerweile ein idealer Nährboden für allerlei Meeresbewohner. Wir waren beeindruckt von der Anzahl der Fische und mussten uns regelrecht den Weg frei machen, um dem Tauchguide zu folgen. Neben den Schwärmen sahen wir auch freche Clownfische, die mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsfischen zählen. Aber Vorsicht, denn die kleinen orange-weiß gestreiften „Nemofische“ sind alles andere als schüchtern und gehen bei zu nahem Heranschwimmen in den Angriff über, was ich selbst durch einen kleinen Biss von einem etwas größeres Exemplar erfahren durfte. Ungern beißen lassen würde ich von den gesichteten Bambushaien, die sich unter dem Wrack bis es dunkel wird ausruhen um dann im Anschluss sich auf die Jagd zu begeben. Rochen und andere Meeresbewohner nutzen außerdem den sandigen Boden und die Wrackteile, um sich perfekt zu tarnen. Mit einer Taschenlampe ausgerüstet suchten wir jedes Eck ab und fanden den ein oder anderen besonderen Bewohner, wie den riesigen und auch ein wenig gruselig aussehenden Zackenbarsch. Wir waren also trotz unschöner Unterkunft extrem glücklich. Das Meer und das Tauchen wurden die letzten Monate zur Routine und hatten eben eine beruhigende Wirkung auf uns. Nach dem ein oder anderen frischen Limetten- und Mangosaft entschlossen wir uns, uns auf den Rückweg nach Kuala Lumpur zu machen. Dort genossen wir nochmals „unsere“ Wohnung und planten die Weiterreise nach Thailand.

Hier gibts die Bilder zur Geschichte

 

Die Inseln Perhentian Kecil/ Besar oder Redang ist mit der Fähre von Kuala Besut aus zu erreichen.

Um Geld zu sparen sollten Unterkünfte frühzeitig gebucht werden. Das Preis-Leistungs Verhältnis stimmte unsere Meinung nach nicht ganz.

Tauchgänge und Schnorchelausflüge sind jedoch günstig und können auch erst vor Ort gebucht werden.

 

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