Am Morgen ging es vier Stunden mit dem Tuk Tuk und Bus nach Nong Khiaw. Ganz so geplant war der Transport nicht von unserem Busunternehmen. So musste nach einer Stunde, aufgrund zugestiegener Passagiere, eine Person auf der Straße zurückgelassen werden. Wir durften im Bus bleiben und machten uns mit unserem Fahrer auf den Weg. Dieser schien eindeutig nicht volljährig zu sein, was jedoch seine Fahrkünste nicht negativ beeinflusste. Ausweichmanöver aufgrund riesiger Schlaglöcher und abenteuerlicher Überholmanöver hatte er auf alle Fälle schon im Repertoire. Die Landschaft wurde immer grüner und der Wald immer dichter. Berge türmten sich auf und ich konnte kaum erwarten, Nong Khiaw zu sehen. Angekommen am Guest House staunten wir über unsere Aussicht. Der glänzende Mekong und das Bergpanorama überzeugten sofort. Zuerst musste aber ein Mittagessen her. Wir suchten erfolgreich einen kleinen Essensstand und genossen ein superleckeres Phat Thai und eine Suppe. Dazu gabs einen frischen Smoothie aus Ananas, der nicht besser hätte sein können. Wir beschlossen aufgrund von Hummeln im Hintern gleich an diesem Tag eine Sonnenuntergangswanderung zum Nong Khiaw View Point zu machen. Rein in die Wanderklamotten ging es bei 35 Grad Celsius am Nachmittag los. Diese Tour stellte sich als anstrengender als gedacht heraus. Flo ist normalerweise derjenige, der bei diesen Temperaturen am Limit ist, aber diesmal kam auch ich kaum mit dem Atmen nach. Dazu kam noch ein kleiner Unfall vom Morgen. So musste sich mein Zeh fast vom Nagel verabschieden, Grund hierfür war mein schwerer Rucksack. Lieber keine genaueren Details. Deshalb wurde diese eigentlich recht entspannte Tour zum Erlebnis. Hinauf gekämpft, teilten wir uns die spektakuläre Aussicht mit einigen anderen. Dies tat der Atmosphäre jedoch nichts ab. Ein paar Bilder und tolle Gespräche später, genossen wir einfach die Aussicht und die frische Brise. Schön, dass wir hier sind. Hinunter wurde es schnell dunkel. „Hey, was ist das?“ Laut krachte es im Wald und das war vermutlich kein Vogel! Was dann? Wir wissen es nicht und wollten es auch nicht wissen. Aus diesem Grund gingen wir mit schnellem Schritt durch den mittlerweile stockdunklen Wald. Als Taschenlampe diente uns unser Handy. Nach etwa einer Stunde waren wir wieder im Ort und freuten uns auf die Kulinarik von Laos.

Da uns schon diese Wanderung so gefallen hatte, beschlossen wir nächsten Tag wieder früher aufzustehen und einen höheren Berg in Angriff zu nehmen. Es ging rauf zum Phar Khew Lom Viewpoint. Gleich zu Beginn startete unsere Wanderung spannend, denn wir mussten durch einen Ausläufer des Mekong-Flusses wandern. Zu unserem Glück stand aufgrund des Endes der Regenzeit eine Bambusbrücke und so wurde es zu keiner nassen Gelegenheit. Am anderen Ende warteten drei dicke Schweine auf uns, die das kühle Nass im Bach genossen. Später sahen wir sie nicht mehr, nur noch ein lautes Quicken hörten wir beim Abstieg, wenn ihr versteht, was ich meine. Durch eine üppige Wiese ging es erst einmal geradeaus. Komisch, hier geht es ja nirgends bergauf. Das kam uns seltsam vor und irgendwann sahen wir auch keinen Weg mehr. Flo war mutig und sah sich noch ein bisschen um. Warum mutig, fragt man sich sicherlich. Laos ist bekannt für seine Vielzahl an alten Minen und Sprengkörpern, die im Rahmen des Vietnamkrieges hier abgeladen worden sind und so zu einer Gefahr für herumirrende Wanderer werden können. Aus diesem Grund sind Wanderungen abseits markierter Wege keine gute Idee. Gott sei Dank sind wir umgedreht und fanden einen kleinen Pfeil, der uns den richtigen Weg zeigte. Vorbei an Ziegen ging es gleich zur Sache. Steile lehmige Stufen, über dicke Wurzeln und hinein in einen dichten Wald waren wir sehr froh über unsere Stöcke. Schnell gewannen wir an Höhe und hatten einen der schönsten Wanderwege vor uns, den wir je gesehen haben. Lianen, Wurzeln und Felsen wechselten sich mit Palmen und dichtem Bambus ab. Die Sonne versuchte, sich durch den dichten Wald zu kämpfen, dies gelang jedoch nicht immer. So wurde es immer wieder sehr dunkel, trotz Kaiserwetters und strahlendem Sonnenschein. Über Holzbrücken und alte Baumstämme gewannen wir an Höhe. Nach ca. zwei Stunden standen wir dann ganz oben und waren komplett baff von der Aussicht. Diese toppte nochmal die Wanderung von gestern. Vor allem der Nebel, der die Berge umgab, und die Morgensonne machten die Aussicht unvergesslich. Wir teilten uns nur ein paar Minuten den Gipfel mit jemandem und schnell waren wir ganz alleine im Paradies. Mit Bananen und Brötchen in der Hand hatten wir heute den wahrscheinlich schönsten Frühstückspot in ganz Laos. Hinunter konnten wir nochmals den Wald genießen und sahen viele Schmetterlinge und bunte Vögel. Der Bärenhunger kam schnell auf und so gab es nochmal Phat Thai. Diese zwei Tage weckten unsere Abenteuerlust. Aus diesem Grund machen wir uns ab morgen für drei Tage auf den Weg in den dichten Wald von Laos. Aber keine Sorge, wir sind natürlich nicht alleine unterwegs. Welche Dschungelerlebnisse wird hier machen, berichten wir bald.

 

Hier gibts die Bilder zur Geschichte

Interessante Fakten

  • Die laotische Küche ähnelt der thailändischen sehr. So gibt es das typische Nudelgericht Phat Thai hier ebenso in Perfektion.

 

  • Wanderausflüge sind nicht umsonst. 40.000 Kip (ca. 2 Euro) pro Person kostet in der Regel eine Wanderung. Wir zahlten dies gerne, da die Wege sehr schön instand gehalten sind (Bambusbrücken, Seile zum festhalten, Holzleitern etc.).

 

  • Ein strenge Altersbegrenzung für Einheimische für das Fahren von Fahrzeugen  sahen wir hier nicht. Dies gilt natürlich nicht für Touristen!

 

  • Die Laoten sind meist zurückhaltend und freundlich.

 

 

Nong Khiaw ist ein Naturparadies. Wenn du sportliche Aktivitäten und die Natur liebst kommst du auf deine Kosten. Wanderungen, Klettern, Kajakfahren oder Mountainbiken werden hier angeboten.

Bei dem Essen lohnt es sich zu vergleichen, vor allem kleine Essenstände sind teilweise zur Hälfte billiger!

Unterkünfte sind hier schnell ausgebucht. Lieber früher buchen!

 

 

Empfehlung

Noi & Ni Restaurant- Pad -Thai in Perfektion, ein laotisches Streetfoodrestaurant zum verlieben.

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