Turbulente Fahrt nach Nazca

Einen Tag verbrachten wir in Nazca, um die mysteriösen Linien in der Wüste Perus selbst zu sehen. Die Fahrt nach Nazca war etwas abenteuerlich, denn unser Busfahrer liebte Überholmanöver, während der ohnehin schon kurvigen, abschüssigen Straße an der pazifischen Küste entlang. Nach einem herzlichen Empfang in unserem Hotel ging es dann endlich ins Bett, schon aufgeregt auf den nächsten Tag.

Flugerlebnis über die Linien

Am nächsten Morgen ging es los. Wir entschieden uns für den Flug über die Nazca-Linien. Dies stieß bei mir zu Beginn auf keine große Begeisterung, da viele während dieses Fluges Probleme mit Übelkeit haben. Unser Gastgeber gab uns den Tipp, nichts zu essen, bevor wir in den Flieger stiegen und im Nachhinein war das wohl eine der besten Entscheidungen überhaupt. Noch schnell eine Reisetablette genommen und schon ging es mit nüchternem Magen auf zum Flughafen. Hier war reges Treiben und alle 30 Minuten hob ein kleines Flugzeug ab, das mit den Touristen vollgepackt war. Dann war es so weit und wir waren an der Reihe, mit vier anderen Reisenden. Unser Co-Pilot zeigte auf den Flieger! Der ist aber klein, stellten wir alle fest. Mit schwitzigen Händen und gebückt stiegen wir in den Flieger. Über das Headset bekamen wir Musik in die Ohren, während unser Pilot das kleine Flugzeug zum Laufen brachte.  Unser Co-Pilot erklärte uns, wann wir wo, was sahen und fragte immer wieder, wie es uns gesundheitlich ging.  Mit einer Übersichtskarte und Kamera ausgerüstet, ging es endlich in die Luft. Eng nebeneinander gepfercht saßen wir also im Miniflieger, der ordentlich tuckerte. Zu meiner Überraschung war der Flug allgemein ruhiger als erwartet. Wir hatten an diesem Tag besonderes Glück! Natürlich spürten wir jede kleine Bewegung mit einem Ruck, aber das hatten wir bekanntlich ja schon um einiges schlimmer erlebt. Das Panorama und das Erlebnis selbst in diesem Flieger waren der absolute Hammer und lenkten ziemlich ab.

Kurviges Sightseeing

Jetzt ging es ans Eingemachte. Sodass jeder die Figuren der Nazca zu Gesicht bekam, machte unser Pilot bei jeder Figur einmal nach rechts und einmal nach links steile Kurven über die besonderen Zeichnungen am Boden. Dann wussten wir, warum Kotztüten vor uns waren. Der Bauch und unser Kopf waren schnell nicht mehr ganz so einverstanden mit dieser Achterbahnfahrt. Wir fokussierten einen Punkt am Cockpit vorne und ignorierten das flaue Gefühl im Bauch. Bis zum Schluss blieben wir verschont von gröberen Problemen und konnten die Bilder von oben genießen. Mit Eifer suchten wir so bei jeder Kurve die Oberfläche nach den einzigartigen Bildern ab und strahlten uns an, wenn wir wieder etwas entdeckten.

Was für ein Erlebnis! Voller Adrenalin und Glücksgefühle landeten wir wieder und ich war froh, trotz meiner Bedenken mitgeflogen zu sein! Die abgefallene Anspannung und die Reisetablette machten sich dann beim Frühstück bemerkbar, indem wir dabei fast im Sitzen eingeschlafen sind. Das war es aber mehr als wert! 

Hier gibts die Bilder zur Geschichte

Interessante Fakten

  • Es gibt mehr als 1500 Bilder (Geoglyphen). Der Ursprung der Linien führt auf die Paracas- und Nazcakultur zurück (ca. 2500 Jahre alt)

 

  • Die Linien sind teilweise bis zu 20km lang und nur mit enormen Abstand, aus dem Flugzeug zu sehen.

  • Die  Bedeutung der Linien wird weiterhin diskutiert. Die deutsche Forscherin Maria Reiche sah hinter den Linie einen astronomischen Kalender. Auch Theorien über Aliens von Erik van Däniken wurden im Zusammenhang mit den Linien gebracht. Heute geht man davon aus, dass die Geoglyphen einen rituellen Hintergrund haben könnten.

 

  • Aufgrund der jahrzehntelangen Bemühungen von Maria Reiche wurden die Linien zum UNESO- Weltkulturerbe ernannt. 

 

Die Nazca-Linien können von einem Aussichtsturm oder per Flugzeug erkundet werden.

Über den Aussichtsturm können nur zwei Figuren gesehen werden.

Mit dem Rundflug der ca. 30 Minuten dauert können die unten abgebildeten Figuren gesehen werden. Es kann auch ein längerer Flug gebucht werden!

Wichtig: Aus Sicherheitsgründen sollten man sich genau über die verschiedenen Flugfirmen informieren!

Da es durch die kurvigen Flugmanöver oft zu Übelkeit und Erbrechen kommt, sollte auf Essen mind. zwei Stunden zuvor verzichtet werden. Wir aßen zuvor nichts!

 

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