Laos wir kommen! Wir entschieden uns als zweiten Stopp für Laos. Wir hörten von der entspannten Atmosphäre, der unglaublichen Natur und den unzähligen Möglichkeiten, wandern zu gehen. Außerdem soll es hier leckeres Essen geben, kaum Touristen und wahnsinnig schöne Sonnenuntergänge. Weg von dem unglaublichen Trubel in Indien. Drei Flüge brauchte es, bis nach Laos zu kommen. Im Flieger machten wir nochmals eine spezielle Begegnung, so erzählte uns unser Sitznachbar eine Stunde lang, welche Tempel er in Indien schon besucht habe und welche Götter er verehrte. Er erwähnte beispielsweise einen Gott, dem man eine Flasche Whiskey als Opfergabe geben muss und viele andere „komische“ Geschichten. Trotz immer wieder zufallender Augen und einer geringen Aufmerksamkeitsspanne hörten wir uns diese mit großer Mühe an und er hörte nicht auf zu erzählen. Irgendwann war es mir zu blöd und ich klinkte mich aus, Flo hörte sich sicherlich noch eine halbe Stunde seine Geschichten an und die Einstellung wie Frauen denn sein sollen, hierzu muss man sagen, diese entsprechen nicht ganz dem europäischen Standard. Mit großen Augenrollen konnten wir Gott sei Dank nach zwei Stunden Tschüss sagen und ich machte drei Kreuzzeichen, als wir diesen Flug überstanden hatten. Nicht nur die Begegnung, sondern die Tatsache, dass unser Flugzeug nicht den neuesten Standards entsprach, besorgte mich unterwegs. „Propellerflugzeuge sind doch cool, Claudi“ versicherte mir Flo, ich war mir da nicht so sicher und hatte ziemlich die Hosen voll. Angekommen nach insgesamt 24h und drei Flüge später (Indien-Kalkutta-Bangkok-Luang Prabang), hatten wir das Gefühl, in die Luft springen zu können. Was für ein Kontrast zu Indien. Strahlender Sonnenschein, kein Smog, wunderschöne Gebäude umgeben von grüner Berglandschaft. Endlich Urlaub! Es ging mit dem Taxi für ein paar Euro in die Stadt. Wunderschöne Gebäude im südostasiatischen und französisch-kolonialen Stil, Palmen so weit man schauen könnte und Ruhe! Der Hammer!
Nach einem notwendigen Powernap machten wir uns gleich auf den Weg zum dort bekannten Nacht-/Essensmarkt. Vorbei an etlichen schönen Cafés und Restaurants sahen wir gleich die ersten Streetfoodstände. Diese nutzten wir natürlich sofort aus. Nach einem Maiskolben als Vorspeise gab es an der nächsten Ecke einen Stand mit frischem Gemüse und Fleisch. Hier stellten wir uns mit einem Körbchen unsere eigene Suppe zusammen und hatten 15min später einen riesigen Suppeneintopf für umgerechnet zwei Euro vor uns stehen, dazu noch einen Mangoshake der sicherlich für 5 Personen gereicht hätte. Mit einem Kokospancake und Bier ließen wir den Abend ausklingen, während die anderen Touristen es ein bisschen heftiger angingen und sich eine ganze Säule Bier bestellten. Fast wie daheim in Bayern.
Fast ausgeschlafen, um halb sechs Uhr morgens, machten wir uns auf den Weg, um den täglichen Almosengang der dort ansässigen Mönche zu sehen. Hunderte von Mönchen gingen die Straße entlang und bekamen von den Anwohnern und Touristen Reis in ihre Töpfe. Nach diesem Spektakel suchten wir uns, wie so viele andere Touristen auch, einen netten Platz am Mekong-Fluss und genossen bei einem Kaffee die morgendliche Stimmung. Flo bekam die Augen noch nicht so richtig auf, das änderte sich aber schnell, als wir uns den Königstempel und den Phousi Hill anschauten. Steil hinauf über einige Treppenstufen, durch einen verwunschenen Wald, hatten wir eine einmalige Aussicht über die Stadt. Der Nebel hing noch an den Wäldern und die Sonne kämpfte sich schön langsam hindurch. Neben uns Räucherstäbchen und tolle Buddhastatuen. WOW, wir lieben Laos schon jetzt! Unseren restlichen Tag verbrachten wir mit einer ausgiebigen Laufrunde, schlenderten durch die wunderschöne Stadt, holten uns ein Eis und Snacks. Wir probierten einen „laotischen Schweinebraten“ mit ganz viel Chili und genossen die Sonne. Am Abend sahen wir uns den Sonnenuntergang am Mekong-Fluss an, der nicht kitschiger hätte sein können. Zusammen mit einem Gecko, der ganz friedlich bei uns saß, genossen wir unser Abendessen mit einmaliger Aussicht. Pad Thai für mich und eine typische laotische Speise, Larb für Flo. Durch Gässchen mit wunderschöner Architektur ging es zurück zur Unterkunft. Dabei sahen wir Mönche, die im Tempel meditierten. Mit einer Gänsehaut und strahlendem Gesicht, wie schön dieser Tag war, ging es für uns ins Bett.
Um sechs Uhr morgens ging es für uns nächsten Tag zu dem Kuang Si Wasserfall. Unser Tuktukfahrer hatte den wahrscheinlich komischsten Bart, den wir je sahen. Eine Art Ziegenbart hing so an seinem Kinn. Er begrüßte uns mit einem Lächeln, was sicherlich auch an dem hohen Preis für diese Fahrt lag. Schnell wurden wir durch die holprige Fahrt und den kalten Wind wach und standen nach einer Stunde am Eingang des Wasserfalls. Das frühe Aufstehen zahlte sich aus und so waren wir die ersten und völlig alleine bei einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeit in ganz Laos. Ein wunderschöner Wasserfall, der im dichten Wald nicht kitschiger gelegen sein konnte. Nach entspannten zwei Stunden wurde der Ausflug noch von einem leckeren Frühstück gekrönt. Wir probierten Sticky Rice mit Mango. Eine Art Milchreis nur mit eben viel mehr Zucker und einer saftigen Mango. Ein Gericht zum Verlieben! Mit vollem Bauch beschlossen wir dann noch in den Ausläufer des Wasserfalls zu hüpfen, ganz schön kalt. Türkises Wasser und die Sonne, die sich durch die Bäume kämpfte, machte es leicht, sich zu überwinden. Der Ausflug nahm einige Zeit und Energie in Anspruch und wir ließen diesen Tag mit einem schönen Spaziergang und einem gigantisch guten Fisch, Gemüsefrühlingsrollen und Reis ausklingen.
Hier gibts die Bilder zur Geschichte
Interessante Fakten
- Laos liegt nicht am Meer dafür am Mekong Fluss, dieser ist ca. 4900km lang und verläuft durch zwölf Länder. Er ist hier die Lebensader der Leute.
- Die Währung in Laos ist Kip, Ein Euro entspricht rund 22500 Kip.
- Der Lebensunterhalt ist für uns Europäer hier extrem günstig. Für ein Essen und Getränk zahlt man an den richtigen Ecken nur ein bis zwei Euro.
- Phrasen wie Hallo – „Sabaidi“ und Danke „khobchai“ sind hier für den täglichen Reisealltag von Nutzen.
- Ein typisch laotisches Gericht ist Laap, dies ist ein Salat mit marinierten Fleisch oder Fisch zusammen mit frischen Kräutern, Gewürzen und Gemüse. Auch hier wird scharf gegessen.
An den Bankautomaten in Laos können einmalig höchstens 2.500.000 LAK abgehoben werden, die DKB Karte funktionierte hier bei uns nicht.
Nach dem Sonnenaufgang ist es am Mount Phousi sehr ruhig. (Wir waren fast alleine dort).
Oft wird Laos als nicht touristisch beschrieben. Wir hatten hier den Eindruck, dass es sehr touristisch ist, jedoch auf eine entspannte und schöne Art und Weise.
Super Bericht, perfekt beschrieben, könntest fast als Journalistin arbeiten. Weiterhin viele schöne Eindrücke und lieben Gruß