Als letzter Stopp stand der Titicacasee auf dem Programm. Ja, ich weiß, klingt lustig! Auch wir konnten uns das ein oder andere Schmunzeln bei dem Aussprechen des Sees nicht unterdrücken. Wir entschieden uns dazu, nicht in Copacabana zu bleiben, sondern gleich nach der Ankunft ein Boot auf die Isla del Sol zu nehmen. Copacabana ist eine kleine Stadt und sagen wir es mal so, nicht gerade die schönste Perle auf Erden. Hier sahen wir wieder die typischen, unverputzten Häuser, eine Reihe an touristischen Läden und Restaurants, die ein oder anderen Müllhäufchen und gaaaaanz viele Ententretboote. Sind wir etwa im Bibione von Bolivien angekommen?!

Nach einer guten Stunde erreichten wir dann die Isla del Sol, diese Insel liegt in der Mitte des Titicacasees. Idyllisch, ruhig und authentisch. Genau das suchten wir! Hier geht es rauf? Fragten wir uns, als bei der Ankunft im Süden der Insel die sogenannte Inkatreppe wartete, erklommen zu werden. Dazu muss man bedenken, dass wir das ganze Gepäck mitschleppten. Rund 23 Kilo und die Höhe mit 4000 m waren nicht ganz so angenehm. Kämpfend erreichten wir unsere Unterkunft, diesmal ein Homestay mit dem wahrscheinlich süßesten und wuscheligsten Hund namens „Zimt“ und eine Familie, die Humor und Herz hatte. Dann kam noch die gigantische Aussicht dazu. Der ganze See war gigantisch! Wie am Meer sah es aus, als wir vom Zimmer aus in unseren Sesseln hinunterblickten und dabei die Sonne hinter den Anden verschwand. Wir genossen außerdem einfach die Ruhe und bekamen eine sehr spirituelle Atmosphäre, da ein anderer Gast buddhistische Meditationseinheiten im Garten der Unterkunft praktizierte. Witzigerweise in einem Bademantel, der stilmäßig zwischen einem Hugh Hefner Bademantel und gestrandeten Hippie lag. Nächsten Tag ging es mit kleinem Gepäck einmal um die ganze Insel. 18 km hatten wir geschafft, davon war die erste Hälfte ganz schön und entspannt. Der zweite Teil sah dann ein bisschen anders aus. Die Sonne knallte bei dieser Höhe gnadenlos runter! Dick eingepackt und alle 30 Minuten die dickflüssige asiatische Sonnencreme zu „schmieren“ half nur bedingt. Dafür sahen wir so aus, als wenn wir auf dem Weg als Pantomimen-Darsteller unser Geld verdienen könnten. Neben dem sommerlichen Wetter kam dann noch die Höhe hinzu und so waren wir ziemlich froh, als nach fünf Stunden unsere Unterkunft zu sehen war. Nach einem wir sind fix und fertig Powernap ging es dann noch zum Abendessen, und zwar mit dem aus Rurrenabaque kennengelernten, extrem gut aussehenden Pärchen (schreibe ich alles freiwillig haha) Nils und Jasmin aus Berlin. Wir genossen zusammen einen fast verpassten Sonnenuntergang in Liegestühlen und hatten ein leckeres Abendessen plus tolle Gespräche. Zu viert ging es dann einen Tag später auch wieder zurück nach Copacabana. Dort hatten wir leider das „Glück“ ziemlich lange auf unseren Bus nach Peru zu warten. ABER ENDLICH geht es nach Peru! 

Hier gibts die Bilder zur Geschichte

Interessante Fakten

  • Der Lago Titicaca ist 8375 Quadratkilometer groß und 178 Kilometer lang und ist somit der größte Süßwassersee Südamerikas. Außerdem ist es das höchstgelegenste schiffbare Gewässer der Welt, auf 3812 m.
  • Auf der, in der Mitte des Titicacasee gelegenen, Isla del Sol- Sonneninsel leben rund 2000 Menschen.
  • Die Insel galt für die Inka und Tiwanaku als heilig. Hier soll der Sonnengott seine ersten Kinder und seine Frau zur Erde gelassen haben, also den ersten Herrscher der Inker.
  • Die Isla del Sol hat eine Länge von 9,6 Kilometern. Der höchste Punkt der Insel liegt auf 4075 m.
  • Yumani, Cha´llapampa und Cha´lla sind die drei Hauptorte der Insel und sind überwiegend von Aymara und Quechua bewohnt.

 

Von Copacabana aus fahren Fähren regelmäßig auf die Isla del Sol. Diese Fahrt dauert ca. 1 1/2 Stunden. Tickets für den Norden oder Süden können direkt am Fährhafen gekauft werden.

Um den Touristenmassen zu entgehen, kann auf der Isla del Sol übernachtet werden.

Unterkünfte gibt es im Norden oder Süden der Insel. Wobei der Süden besser erschlossen ist und tolle Restaurants mit Aussicht bietet.

Im Norden hingegen kann das Landleben beobachtet werden und es gibt tolle Strände.

Die Wasserqualität des Lago Titicaca wird zunehmend schlechter, weshalb wir auf das Baden verzichteten.

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