Wüste in Peru? Ja, auch das gibt es hier. Als wir in Huacachina ankamen, sahen wir sofort die malerischen Sanddünen; nie hätten wir zuvor Peru mit einer Wüstenlandschaft verbunden. Huacachina ist ein reiner Touristenort und liegt direkt neben der Stadt Ica. Dies merkten wir schnell, als die Taxifahrt zur Unterkunft zu einem Verkaufsgespräch würde, wie in einer Teleshoppingwerbung. Ich konnte mir das Augen verdrehen nicht verkneifen. Flo hingegen hatte die Geduld, eine halbe Stunde ihm zuzuhören und ihm zu erklären, dass wirklich kein Interesse an einer Tour besteht.

Berühmt ist der Ort für die Oase, die von sandigen Hügeln umgeben ist. Da die Unterkünfte rar waren, blieb uns nichts anderes übrig, als sich in einem Partyhostel einzuquartieren. Mehrschlafsaal, Schimmel im Bad und laute Musik bis Mitternacht bekamen wir also gratis zum Erlebnis. Es säumten sich Sonnenanbeter um den Pool, Leute waren betrunken am helllichten Tag und die Musik war tagsüber so laut, als wenn es abends im Club wäre. Irgendwie gefiel uns das nicht so, werden wir alt? Um sich ein bisschen unter das gefühlt zehn Jahre jüngere Volk zu mischen, gönnten wir uns auch den ein oder anderen Cocktail. Das machte es um einiges „erträglicher“.

Für abends hatte ich uns eine Buggytour gebucht. Ohne große Erwartungen starteten wir zur Tour, wie hundert andere auch. Ein regelrechter Parkplatz an Buggys säumte sich oberhalb der Sanddünen. Flo verglich die Autos optisch mit denen aus den Madmax Filmen. Wir freundeten uns gleich mit dem Tourguide an und saßen so anfangs ganz vorne. Die Gurte sahen schon mal sehr stabil aus. Was da auf uns zukommt?, fragten wir uns beide. Nichts da mit einer entspannten Tour über die Sanddünen, wir rasten von Beginn an wie die Wahnsinnigen über die steilen Hänge. Wow, so was hatten wir nicht erwartet! Lachend und mit lautem Geschrei ging es über jeden Hügel. Ich dachte mir, ich muss mir Sorgen machen, bei einem Kleinflugzeug seekrank zu werden. Hier war uns nach fünf Minuten schlecht. Jedes Mal, wenn es mit Vollgas auf eine Klippe ging und es uns beim Abwärtsfahren den Magen aushob, waren wir im völligen Adrenalinrausch. Was für ein Erlebnis!

Gott sei Dank wurden immer wieder Pausen eingelegt, die jedoch auch aus Action bestanden. Sandboarden mal anderes. Diesmal ging es liegend, rasant die Dünen hinunter. Mit dem Bauch auf dem Board, Beine hoch, Ellbogen einziehen und an den Laschen so fest halten wie es geht. Dann kam ein Schubs vom Guide und ab ging die Post. Dreimal dürften wir den Spaß ausprobieren. Die ersten zwei Hügel waren ganz „nett“, der dritte hingegen war nichts für schwache Nerven! Mit dem Gesicht nur ein paar Zentimeter am Boden vorbei, rasten wir auf dem Board hinunter. Das mit Wachs benetzte Brett wurde natürlich immer schneller und schneller, je steiler es wurde. Und so riss es mir die Kappe weg, als ich mit vollen Zunder kreischend, wie eine Rakete über den steilen Hang düste. Mit ein paar Abschürfungen, sandig von oben bis unten und völlig aufgedreht beendeten wir unseren Ausflug mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. Jetzt heißt es auf nach Cusco, hier bleiben wir ein bisschen länger. Wir freuen uns auf kulinarisch und kulturell spannende Tage und natürlich auf die Sehenswürdigkeit in Südamerika schlechthin, Machu Picchu. 

Hier gibts die Bilder zur Geschichte

Huacachina ist ein Ort der lediglich von Tourismus geprägt ist. Für einen kurzen Stopover ideal.

Es können neben Ausflügen in die Wüste, auch Touren an die Küste oder zur Wein/Pisco Sour Verkostung gebucht werden.

Unterkünfte sind hier in der Hochsaison schnell vergriffen, lieber früher buchen!

 

 

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