Fidschi war eine der wahrscheinlich größten Überraschungen auf dieser Reise. Weißer Sandstrand, Palmen so weit man blicken kann und wunderschöne Resorts. Genau so kennt man Fidschi aus dem Katalog und genau so hatten wir es uns vorgestellt. Was im Vorhinein klar war, es wird nicht der billigste Spaß und was auch klar war, in teuren Resorts bleiben können wir nicht. Denn hier reden wir von mehreren hunderten bis tausenden Euro nur für eine Nacht! Wir entschieden uns deshalb meistens für die Homestay- Variante und wurden überrascht von dem echten Fidschi. Wie ist also das echte Fidschi?
Da waren so manche nicht so schöne Strände, windiges Wetter, einfache Blechhäuser in denen die Einheimischen leben, dreckige Toiletten, Insekten und Ameisen als Mitbewohner, die Tatsache das hier fast alles im Freien stattfindet sei es schlafen, essen oder in der Runde sitzen, einfaches Essen, dass meist Fisch war, quirlige und dreckige Märkte, ein präsentes Drogen und Alkohol Problem das zunimmt und eine zunehmend steigende Armut und Kriminalität die damit einhergeht. Es wurde außerdem immer wieder davon gesprochen, dass die Fidschianer die freundlichsten Menschen der Welt sind, dies können wir nicht ganz unterstreichen und erlebten immer wieder genau das Gegenteil.
Das echte Fidschi verbinde ich aber auch mit einem engen Zusammenhalt in den Familien, herzlichen lustigen Menschen, mit dem wahrscheinlich ansteckendsten Lachen der Welt, tolles Essen mit indischen Einflüssen, einer entspannten Lebenseinstellung, die sie Fidschi-Time nennen, und eine enge Verbindung zum Meer, das die Lebensader der Fidschianer darstellt.
Die Natur war ein echter Hingucker, wenn auch nicht immer perfekt. Ewig lange Palmen, das glasklare Meer und die Unterwasserwelt mit den wunderschönen Korallen sind wirklich sehenswert. Vor allem die Region um Yasawa war wunderschön. Unendlich viele tropische Fische, Riffhaie und vieles mehr zeigten sich die letzten Wochen und wer hier mehr Adrenalin will, kann sogar mit Tiger- und Bullenhaien tauchen.
Wir haben hier gelernt, dass weniger mehr ist und Äußerlichkeiten nebensächlich sind. Genossen die Einfachheit so mancher Dinge, liebten es barfuß herumzulaufen, im Boot auf dem Boden zu sitzen und uns durchschütteln zu lassen, mit den Kindern fangen zu spielen, genossen das Essen, was frisch aus dem Meer auf unsere Teller kam und die Abgeschiedenheit. Das Apnoetauchen und Tauchen ließ uns mental wachsen und das Meer fühlte sich die letzten Wochen ein bisschen wie ein Zuhause an.
Zusammenfassend kann man also sagen, Fidschi ist eine echte Perle, wenn auch nicht so perfekt wie oft dargestellt. Wer abseits der Hotels reist, bekommt viel mehr vom echten Leben in Fidschi mit, was für uns sehr bereichernd war. Sind sicherlich die schönsten Strände und Orte im Bereich der Luxusresorts, fanden aber auch wir unsere paradiesischen Strände und glasklares Wasser, vor allem in Taveuni und Yasawa. Eines ist jedoch klar: Wem ein gewisser Komfort und Sauberkeit wichtig ist, sollte lieber auf ein Resort umsteigen oder eine Kombination aus Homestay und Hotel machen. Eine richtige low budget Destination ist Fidschi, egal in welchem Reisestil nicht, aber definitiv jeden Cent wert!