Zehn Tage verbrachten wir in Cusco und genossen die Zeit hier sehr. Essen, essen und nochmal essen. Von vielen Reisenden wurde uns von dem peruanischen Essen vorgeschwärmt. Wir konnten zu Bolivien erst mal keinen großen Unterschied feststellen. Dies änderte sich jedoch, als wir in Cusco ankamen. Etliche wunderschöne, stilvolle Restaurants säumten sich aneinander und zeigten, hier ist Geld da. Egal in welchem Restaurant wir waren, wurde das Essen liebevoll angerichtet und schmeckte zudem super lecker. Wir verbrachten die Tage mit dem Besuch etlicher Cafés und Restaurants. Wir konnten einfach nicht anders. Eine Bäckerei mit Sauerteigbrot fanden wir zudem, was das europäische Herz höher schlagen ließ. Wir probierten viele traditionelle Gerichte und Getränke, aber eines schafften wir einfach nicht zu essen: Meerschweinchen! Zu sehr ekelte uns vor dem Gedanken und der Anblick der kleinen gegrillten Tierchen regte auch nicht direkt zum Appetit an.
Wir besuchten die Tage ein Museum und einige archäologische Stätten. Das Saqsayhuamán, das direkt neben der Stadt liegt, aber auch weiter entfernte Orte, die geschichtsträchtig sind. Mit dem Colectivo, den Sammeltaxi, ging es außerdem nach Pisac. Dort erkundeten wir eine Inkastätte und wanderten bei strahlendem Sonnenschein mit einer ordentlichen Schicht Sonnencreme umher. Pisac war eine kleine Stadt, umgeben von Bergen. Hier kamen den Plakaten nach Leute zu Besuch, um Ayahuasca und andere esoterische Zeremonien über sich ergehen zu lassen. Wir sahen so Werbung, die „Behandlungen“ mit Ablecken von Fröschen anwarb. Wir verließen diesen Ort, zu schräg empfanden wir es hier und besuchten noch zwei weitere Inkastätten namens Puka Pukara und Tambomachay.
Die ersten Tage in Cusco genossen wir zudem in einem charmanten Hostel in der Region San Blas. Der Besitzer war aus der Schweiz, lud uns sogar zu Rotwein und heimischem Käse ein. Rundherum umgaben uns gepflasterte Gassen und Häuser aus der Inkazeit, die aus riesigen Felsbrocken bestanden. Was nicht ganz so schön war, waren die vielen Betrunkenen auf der Straße und ein Polizeieinsatz, bei dem sich nur vermuten ließ, was hier passiert war. Besser, man weiß nicht alles!
Nicht nur ein Ausflug nach Machu Picchu kann von Cusco aus gemacht werden. Auch etliche andere wunderschöne Orte können von hier aus besucht werden. So hatten wir einige Ausflüge, wie beispielsweise zu den berühmten Rainbow Mountains und zum Red Valley um drei Uhr morgens. Hier hatten wir Glück und waren die Ersten ganz oben zusammen mit den kuscheligen Alpakas.. Schwer schnaufend ging es auf 5000 m, um die farbigen Berge zu bestaunen, bevor etliche Touristen mit den Quads und Pferden nach oben transportiert wurden. Schockiert und erleichtert verließen wir vor dem größten Trubel die Sehenswürdigkeit.
Wir fuhren außerdem auf eigene Faust nach Moray. Die dortigen runden Terrassen waren früher ein landwirtschaftliches Labor der Inka. Auch die Salineras, ein Gebiet mit tausenden Salzbecken, sahen wir uns an und waren beeindruckt von dem Anblick. Zu Fuß hieß es dann zu einer Straße wandern und mit der Einstellung „Es wird uns schon irgendwer mitnehmen“ auf eine Mitfahrgelegenheit zu warten. Ein Tuk Tuk Fahrer brachte uns schließlich nach Urubamba, die nächstgrößere Stadt. Zu unserem Glück war dort ein Stadtfest. Es wuselte nur so, Leute mit bunten Kostümen, ich sah beim Bestehlen von anderen Leute zu und schräge Shows wurden auf der Straße präsentiert, um Geld zu verdienen. Also die volle Südamerika Experience! Ein Mann zog sich so eine zehn Meter lange Schnur durch die Nase oder legte Kakteen auf den Boden, um sich später mit dem Rücken daraufzulegen. Überall waren Stände, an denen Chicharron, gegrilltes Fleisch, meist Meerschweinen, und Chicha (Maisbier) serviert wurde. Wir selber probierten natürlich auch das Bier. Nicht ganz unser Geschmack, dafür schliefen wir danach wie ein Baby.
Neben den Abenteuern in Cusco und Umgebung, genossen wir auch ein bisschen Alltag. Wir mieteten eine Miniwohnung für die letzten Tage. Blendete man die Kracher, die nachts immer gezündet wurden, und Hundekämpfe aus, so war es für südamerikanische Verhältnisse ziemlich ruhig und gemütlich. Jetzt war es vorbei mit den stundenlangen Busfahrten und wir flogen wieder, letzter Stopp in Peru, Lima! Hier gab es Ceviche von feinsten und ekliges Nieselwetter. Wir machen uns jetzt bereit für die Trauminseln Galapagos ! Die nächsten Wochen geht es mehr in die Tiefe, wir freuen uns!
Hier gibts die Bilder zur Geschichte
Interessante Fakten
- Cusco war das geographische Zentrum und die Hauptstadt des Inkaimperiums. Die Feinde der Inka waren die Chanca.
- Lima hat eine Einwohnerzahl von ca. 11 Millionen. (Stand 2024)
- Die Währung in Peru sind Soles (1 Euro sind 3,70 Soles). (Stand 2024)
- Typischen Speisen in Peru sind neben Cuy (Meerschweinchen) und Ceviche (Roher Fisch der mit Zitronensaft, Salz und Chili serviert wird), Lomo Saltado (geschnetzeltes Rindfleisch mit Pommes und Reis), Aji de Gallina (Eintopf aus Hähnchen und gelbem Chili) sowie Alpaka- und Lamafleischgerichte.
- Auch Mais und Quinoa spielt in der Essenskultur in Peru eine große Rolle. Anders als unser Popcorn, serviert Peru auch sogenannten Cancha Mais (geröstete bzw. frittierte Maiskörner).
- Gängige Getränke in Peru sind Chicha morada (ein aus violetten Mais gekochtes Getränk, das mit Zucker und Limettensaft verfeinert wird). Chicha selbst bezeichnet das typische Maisbier in Peru. Auch Pisco Sour ist in Peru stark vertreten.
- In Cusco gibt es viele Geschäfte die Kleidung aus Alpaka und Vicunjawolle verkaufen. Kleidungsstücke aus Vicunja können mehrere tausend Euro kosten.
Von Cusco aus können etliche Tagesausflüge geplant werden. Hier sollten mehrere Tage eingeplant werden!
Ausflüge in das Red Valley, zu den Rainbow Mountains, Humantay Lake oder Sacred Valley sind beispielsweise möglich.
Neben geplanten Touren kann auch ein Auto gemietet werden, um auf eigene Faust die Gegend zu erkunden. Auch die Colectivos sind eine gute Möglichkeit, die Gegenden zu erkunden.
Cusco ist ein kulinarisches Paradies. Auch etliche Einkaufsmöglichkeiten sind hier zu finden.
Empfehlung
Cercanía Pan y Café- Kleines Café mit perfekten Avocadotoast, Sauerteigbrot und Gebäck.
Kann mir vorstellen, dass das Essen von Meerschweinchen nicht unbedingt euer Fall war……Die bunten Trachten sind einfach wunderschön, schade dass wir so „farblos“ unterwegs sind.Lieben Gruß und eine tolle Zeit auf Galapagos
Liebe Claudia, deine Reiseberichte sind sehr interessant geschrieben. Beim Lesen am heimischen Esstisch kann man sich kurz in die weite wunderschöne Welt hineindenken. Ich wünsche euch weiterhin viele unvergessliche Erlebnisse … Und passt auf euch auf.
Lotte
P.S. :Walter gefallen deine Berichte auch sehr gut👍
Das freut mich aber wenn euch die Berichte gefallen. Danke machen wir. Bis bald. Lg