Für unseren letzten Stopp in Laos wählten wir abseits der Touristenpfade Dom Som. Normalerweise verschlägt es die meisten nach Don Det, wenn man sich für einen Besuch der 4.000 Inseln entschieden hat. Wir wollten zum Abschluss Ruhe und diese bekamen wir hier zu 100 %. Ein einziges Guesthouse gibt es auf dieser Insel, alleine das sprach uns sehr an. Unsere zehnstündige Fahrt mit dem Bus hierher war im Nachhinein betrachtet gar nicht so schlimm. Betten mit Kinderbettwäsche, ein Wasser für jeden und Toilettenstopps. Dies schien für uns sehr luxuriös im Gegensatz zu unserer Erfahrung in Indien. Natürlich war die Fahrt mehr als holprig, ein Stopp zum Reifenwechseln war auch dabei, und Frauen mit stinkenden Fleischspießen drängten sich bei jedem Stopp in unseren Bus und hielten einem diese vors Gesicht. Aber wir bekamen ein bisschen Schlaf und hatten schon einiges von unserer letzten Fahrt gelernt. Mit vollem Magen und einer strikten Trinkmengeneinschränkung, ausgestattet mit dicken Socken, Ohropax bzw. Kopfhörer und mit einem dünnen Hüttenschlafsack waren wir beide sehr zufrieden. Zu unserer Unterkunft zu kommen, stellte sich trotz anfänglicher Bedenken, als sehr einfach heraus. Wir wurden von einem Minivan bei einer Anlegestelle abgeladen und ein paar Minuten später kam ein kleines Holzboot, um uns mit auf die Insel Dom Som zu nehmen. Schon die Anfahrt zeigte die Schönheit unserer Unterkunft. Durch den Mekong, vorbei an Sträuchern und Stromschnellen, sahen wir kleine und kunterbunte Hütten, die direkt am Wasser lagen. Wir strahlten bis über beide Ohren und konnten es kaum erwarten, hier zu entspannen. Wir wurden von Sander und Tanoi mit einem Reisschnaps begrüßt und fühlten uns schnell pudelwohl. Die Tage passierte zwar immer etwas, aber immer ein bisschen langsamer als gewohnt. Dies war vor allem der unglaublichen Hitze zu verdanken. Diese zwang uns regelrecht zur Ruhe. Dankend nahmen wir das an. Die letzten Tage verbrachten wir mit Essen, der Erkundung der Insel und in der Hängematte liegend. Wir führten einige schöne Unterhaltungen, die uns noch mehr die Augen über Laos öffneten.
Der Morgen begann immer mit Sonnenstrahlen im Gesicht oder einem Sonnenaufgang, der nicht schöner hätte sein können. Zum Frühstück gab es meist Eiscafé, Sticky Rice mit Mango oder Omelette. Dazu noch eine Runde Mühle oder Uno spielen und schon war es Nachmittag. Mehr brauchten wir nicht. Das Restaurant in einer offenen blauen Hütte war wie ein Fernseher, nur war eben das Programm der Fluss, die Fischerboote und die Kinder, die im Wasser spielten. Einen Nachmittag entschieden wir uns für eine Bootstour und machten uns mit einem Einheimischen, der kein Wort Englisch konnte, auf den Weg rund um die Insel. Hier sahen wir einen der wahrscheinlich schönsten Sonnenuntergänge. Er tauchte den Himmel in alle möglichen rötlichen Farben und wir zwei hatten hier einen kleinen Strandabschnitt für uns alleine. Die Fahrt mit einem Boot in der Abenddämmerung hatte eine besondere Atmosphäre. Wir waren über diesen Anblick sehr glücklich, denn es brauchte genau drei Anläufe, um diesen schönen Sonnenuntergang zu sehen. Der erste Versuch endete in einem Reisfeld neben Büffel, der zweite artete in einer zweistündigen Wanderung bei brütender Hitze aus (hier erreichten wir eine Sackgasse) und unser dritter Versuch, einen Sonnenuntergang zu sehen, gelang nur durch unseren tollen Bootsmann. Neben einem wunderschönen Sternenhimmel, gab es hier auch so einige Tierchen zu sehen. Nur genau diese Art von Tiere, über die man sich nicht so sehr freute. Frösche, riesige Heuschrecken, Gottesanbeterinnen, Geckos, Spinnen und sehr viele Mücken. Mit viel Mückenspray ausgestattet und einem Netz konnten wir aber auch dies gut meistern. Nicht nur die tierischen Bewohner der Insel lernten wir gut kennen. Mit Händen und Füßen und ein paar Brocken Englisch versuchten die Bewohner des Dorfs, sich mit uns zu verständigen. Ein paar Sporteinheiten und einige sehr leckere Mahlzeiten später war es dann aber schon an der Zeit, sich von diesem Ort loszureißen. Für uns heißt es jetzt auf ins nächste Land. Kambodscha und Meer, wir kommen!
Hier gibts die Bilder zur Geschichte
Interessante Fakten
- Bildung in Laos ist nicht selbstverständlich, weiterhin existiert ein hoher Prozentsatz Analphabeten. Viele Menschen leben von der Landwirtschaft und haben keine schulische Ausbildung die über die Grundschule hinausgeht.
- Durch den Klimawandel sind die Temperaturen laut der Anwohner zunehmend steigend, so kann das Wetter in der Winterzeit in Laos rund 33 Grad Celsius umfassen.
- Wir sahen einen großen Mangel an Tieren in Laos (vor allem in den Wäldern), als Grund wurde uns das Jagen auf alle Arten von Tieren genannt und der Klimawandel.
- Es existiert ein Hundertfüßler in Laos, dessen Biss für (besonders für Alte und Kinder) Menschen tödlich enden kann.
- Malaria und Denguefieber kommen in Laos ganzjährig vor, sodass man vor allem in der Regegenzeit und in den betroffenen Gebieten vorsichtig sein sollte.
- In Laos herrscht ein Einparteiensystem (Kommunistische Partei). Eine organisierte Opposition gibt es nicht.
Die Mitnahme einer Malariaprophylaxe kann für Laos empfohlen werden.
Bei einer Weiterreise nach Kambodscha sollte rund 40 US Dollar pro Person (Umwechslung kann in Nakasong erfolgen), zwei Passbilder, Reisepass und der Ausreiseschein, den man bei der Einreise von Laos erhält, mitgeführt werden.
Empfehlung
Dom Som Riverside Guesthouse- Sander und Tanoi begrüßen dich- Ruhiges Inselparadies in authentischen Umgebung erleben.